In der so genannten Informationsgesellschaft richtet sich der Imperativ des Wissens zunehmend auch an Künstler. Die Einrichtung von Artistic-Research-Programmen und die Umstrukturierung der Kunstausbildung im Zuge des Bologna-Prozesses wird vielfach mit den gewandelten Anforderungen hinsichtlich theoretischer oder wissenschaftlicher Kompetenzen begründet. Der wahre Diskurs, so könnte man mit Foucault formulieren, übt allem Anschein nach gewaltigen Druck und Zwang auf alle anderen Bereiche aus. Dagegen rücken künstlerische wie philosophische Wissensformen in den Blick, die sich weder der Wissenschaft noch der Kunst eindeutig zuordnen lassen und sich als resistent gegenüber den Appellen einer Verwissenschaftlichung erweisen.
Die Referentin, Prof. Dr. Kathrin Busch, lehrt im Bereich für Kulturtheorie/Kulturwissenschaften an der Merz Akademie in Stuttgart.
Dies ist ein weiterer Podcast im Rahmen des Internationalen Symposions zu den Kontrollgesellschaften unter dem Motto "Virtualität und Kontrolle".
Das Symposion fand vom 3.11. bis 8.11.2008 an der Hochschule für bildende Künste Hamburg statt - eine Veranstaltung in der HFBK-Reihe QUERDURCH: KUNST UND WISSENSCHAFT.
Internationales Symposion Virtualität und Kontrolle
Moderne Gesellschaften werden zusehends zu Systemen, die „durch unablässige Kontrolle und unmittelbare Kommunikation“ funktionieren (Gilles Deleuze). Diese Entwicklung weist ebenso politische, ökonomische, kulturelle wie technisch-mediale Aspekte auf. Nicht zuletzt stellt sie vor Probleme des „Virtuellen“: Wie lassen sich Fluchtlinien, Techniken und Stratageme denken, die den Techniken der Kontrolle und Selbstkontrolle entgehen – politisch, ökonomisch, kulturell und künstlerisch?
Vom 3.11. bis 8.11.2008 fand an der Hochschule für bildende Künste Hamburg das Internationale Symposion zu den Kontrollgesellschaften unter dem Motto "Virtualität und Kontrolle" statt - eine Veranstaltung in der HFBK-Reihe QUERDURCH: KUNST UND WISSENSCHAFT.
Das internationale Symposion "Virtualität und Kontrolle" trug wissenschaftlichen wie künstlerischen Charakter. Neben Vorträgen gab es eine szenische Lesung im "Nachtasyl" des Hamburger Thalia Theaters, Fragen des Films wurden erörtert, Künstlerinnen und Künstler beteiligten sich mit Installationen und Aktionen.