Die Überwachungshardware breitet sich aus. Sie bemächtigt sich immer neuer und subtilerer Wahrnehmungen. Bilder in allen Frequenzbereichen, Geräusche, Stimmenmuster, Gerüche, Bewegungsmuster und Gesten können zu Profilen verarbeitet werden. Überwachungsroutinen entledigen sich aller technischen und rechtlichen Beschränkungen. Die Vernetzung macht Wissen an wenigen Orten zentralisierbar. Welcher Widerstand ist hier notwendig? Gegenwehr bedarf eines professionellen Wissens um technologische Systeme und Möglichkeiten, einer versierten und unabhängigen »Gegenentwicklung« auf technologischer Ebene: »Counter-Development«.
Der Referent, Sandro Gaycken, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie der Universität Stuttgart und Mitglied des Chaos Computer Clubs.
Dies ist ein weiterer Podcast im Rahmen des Internationalen Symposions zu den Kontrollgesellschaften unter dem Motto "Virtualität und Kontrolle".
Das Symposion fand vom 3.11. bis 8.11.2008 an der Hochschule für bildende Künste Hamburg statt - eine Veranstaltung in der HFBK-Reihe QUERDURCH: KUNST UND WISSENSCHAFT.
Internationales Symposion Virtualität und Kontrolle
Moderne Gesellschaften werden zusehends zu Systemen, die „durch unablässige Kontrolle und unmittelbare Kommunikation“ funktionieren (Gilles Deleuze). Diese Entwicklung weist ebenso politische, ökonomische, kulturelle wie technisch-mediale Aspekte auf. Nicht zuletzt stellt sie vor Probleme des „Virtuellen“: Wie lassen sich Fluchtlinien, Techniken und Stratageme denken, die den Techniken der Kontrolle und Selbstkontrolle entgehen – politisch, ökonomisch, kulturell und künstlerisch?
Vom 3.11. bis 8.11.2008 fand an der Hochschule für bildende Künste Hamburg das Internationale Symposion zu den Kontrollgesellschaften unter dem Motto "Virtualität und Kontrolle" statt - eine Veranstaltung in der HFBK-Reihe QUERDURCH: KUNST UND WISSENSCHAFT.
Das internationale Symposion "Virtualität und Kontrolle" trug wissenschaftlichen wie künstlerischen Charakter. Neben Vorträgen gab es eine szenische Lesung im "Nachtasyl" des Hamburger Thalia Theaters, Fragen des Films wurden erörtert, Künstlerinnen und Künstler beteiligten sich mit Installationen und Aktionen.