Immer wieder entzieht sich die Praxis von Kulturschaffenden den strategischen Zugriffen und Anrufungen der Kontrollgesellschaft. Ihre Handlungsmacht entfaltet sich entlang immaterieller Prinzipien: Solche „Fluchtlinien“ können auch als nomadische Praktiken bezeichnet werden, die Akteure in einem strategisch strukturierten Feld entfalten, um neue Räume der Praxis zu eröffnen. Die Kategorien Macht und Subjekt sind dabei nur mehr im Sinne einer Hybridisierung zu denken, durch die herkömmliche Gegensatzpaare wie Macht vs. Machtlosigkeit, Subjektivität vs. Unterwerfung oder Zwang vs. Konsens bedeutungslos werden.
Der Referent, Mario Vötsch, ist wissenschaftlicher Projektmitarbeiter am Institut für Organisation und Lernen der Universität Innsbruck in Österreich.
Dies ist ein weiterer Podcast im Rahmen des Internationalen Symposions zu den Kontrollgesellschaften unter dem Motto "Virtualität und Kontrolle".
Das Symposion fand vom 3.11. bis 8.11.2008 an der Hochschule für bildende Künste Hamburg statt - eine Veranstaltung in der HFBK-Reihe QUERDURCH: KUNST UND WISSENSCHAFT.
Internationales Symposion Virtualität und Kontrolle
Moderne Gesellschaften werden zusehends zu Systemen, die „durch unablässige Kontrolle und unmittelbare Kommunikation“ funktionieren (Gilles Deleuze). Diese Entwicklung weist ebenso politische, ökonomische, kulturelle wie technisch-mediale Aspekte auf. Nicht zuletzt stellt sie vor Probleme des „Virtuellen“: Wie lassen sich Fluchtlinien, Techniken und Stratageme denken, die den Techniken der Kontrolle und Selbstkontrolle entgehen – politisch, ökonomisch, kulturell und künstlerisch?
Vom 3.11. bis 8.11.2008 fand an der Hochschule für bildende Künste Hamburg das Internationale Symposion zu den Kontrollgesellschaften unter dem Motto "Virtualität und Kontrolle" statt - eine Veranstaltung in der HFBK-Reihe QUERDURCH: KUNST UND WISSENSCHAFT.
Das internationale Symposion "Virtualität und Kontrolle" trug wissenschaftlichen wie künstlerischen Charakter. Neben Vorträgen gab es eine szenische Lesung im "Nachtasyl" des Hamburger Thalia Theaters, Fragen des Films wurden erörtert, Künstlerinnen und Künstler beteiligten sich mit Installationen und Aktionen.