Prävention heißt, zu handeln, bevor etwas eintritt, damit es nicht eintritt, sein Eintreten zumindest hinausgeschoben und dessen Folgen begrenzt werden. Präventives Handeln folgt dem Prinzip des Latenthaltens: Gesundheit kennt es nur als Abwesenheit von Krankheit, Sicherheit nur als Ausbleiben von Verbrechen, Frieden nur als Nicht-Krieg. Präventive Semantiken und Technologien haben sich in nahezu allen Lebensbereichen ausgebreitet. Zeitgenössische Präventionsprogramme ersetzen die traditionellen Mechanismen des Überwachens und Strafens durch ein Regime des Monitoring und freiwilliger Selbstkontrolle.
Der Referent, Prof. Dr. Ulrich Bröckling, hat zum 1. April 2009 die Professur für Allgemeine Soziologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg übernommen.
Dies ist ein weiterer Podcast im Rahmen des internationalen Symposions zu den Kontrollgesellschaften unter dem Motto "Virtualität und Kontrolle".
Das Symposion fand vom 3.11. bis 8.11.2008 an der Hochschule für bildende Künste Hamburg statt - eine Veranstaltung in der HFBK-Reihe QUERDURCH: KUNST UND WISSENSCHAFT.
Internationales Symposion Virtualität und Kontrolle
Moderne Gesellschaften werden zusehends zu Systemen, die „durch unablässige Kontrolle und unmittelbare Kommunikation“ funktionieren (Gilles Deleuze). Diese Entwicklung weist ebenso politische, ökonomische, kulturelle wie technisch-mediale Aspekte auf. Nicht zuletzt stellt sie vor Probleme des „Virtuellen“: Wie lassen sich Fluchtlinien, Techniken und Stratageme denken, die den Techniken der Kontrolle und Selbstkontrolle entgehen – politisch, ökonomisch, kulturell und künstlerisch?
Vom 3.11. bis 8.11.2008 fand an der Hochschule für bildende Künste Hamburg das Internationale Symposion zu den Kontrollgesellschaften unter dem Motto "Virtualität und Kontrolle" statt - eine Veranstaltung in der HFBK-Reihe QUERDURCH: KUNST UND WISSENSCHAFT.
Das internationale Symposion "Virtualität und Kontrolle" trug wissenschaftlichen wie künstlerischen Charakter. Neben Vorträgen gab es eine szenische Lesung im "Nachtasyl" des Hamburger Thalia Theaters, Fragen des Films wurden erörtert, Künstlerinnen und Künstler beteiligten sich mit Installationen und Aktionen.