Aus der These, dass sich der Kapitalismus als komplexes System der Reproduktion auf das gesamte gesellschaftliche Feld ausgedehnt hat, zieht der Postoperaismus den Schluss einer potentiell protokommunistischen Mobilisierung dieses Feldes. Das theoretische Versprechen eines „poststrukturalistischen Marxismus“ wird jedoch durch die Gründung des Politischen in einer Kraft des Lebendigen unterlaufen. Wird das Politische dagegen als Name für die militante Verbindung unterschiedlicher Praktiken begriffen, die keine ontologische, anthropologische oder grundlose Gründung besitzen, sondern Wirkung ihrer Verbindungen ist, stellt sich die Frage, wie sich daraus resultierende Paradoxa des Politischen politisieren lassen.
Die Referentin, Katja Diefenbach lehrt an der Jan van Eyck Academie in Maastricht.
Dies ist ein weiterer Podcast im Rahmen des internationalen Symposions zu den Kontrollgesellschaften unter dem Motto "Virtualität und Kontrolle".
Das Symposion fand vom 3.11. bis 8.11.2008 an der Hochschule für bildende Künste Hamburg statt - eine Veranstaltung in der HFBK-Reihe QUERDURCH: KUNST UND WISSENSCHAFT.
Internationales Symposion Virtualität und Kontrolle
Moderne Gesellschaften werden zusehends zu Systemen, die „durch unablässige Kontrolle und unmittelbare Kommunikation“ funktionieren (Gilles Deleuze). Diese Entwicklung weist ebenso politische, ökonomische, kulturelle wie technisch-mediale Aspekte auf. Nicht zuletzt stellt sie vor Probleme des „Virtuellen“: Wie lassen sich Fluchtlinien, Techniken und Stratageme denken, die den Techniken der Kontrolle und Selbstkontrolle entgehen – politisch, ökonomisch, kulturell und künstlerisch?
Vom 3.11. bis 8.11.2008 fand an der Hochschule für bildende Künste Hamburg das Internationale Symposion zu den Kontrollgesellschaften unter dem Motto "Virtualität und Kontrolle" statt - eine Veranstaltung in der HFBK-Reihe QUERDURCH: KUNST UND WISSENSCHAFT.
Das internationale Symposion "Virtualität und Kontrolle" trug wissenschaftlichen wie künstlerischen Charakter. Neben Vorträgen gab es eine szenische Lesung im "Nachtasyl" des Hamburger Thalia Theaters, Fragen des Films wurden erörtert, Künstlerinnen und Künstler beteiligten sich mit Installationen und Aktionen.