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Denkmalsturz: Reginald Kirey im Interview (Englisch)

In dieser Folge unserer Interview-Reihe „Denkmalsturz“ sprechen wir mit dem Historiker Reginald Elias Kirey über die Geschichte des Wissmann-Denkmals in Tansania. Im Interview mit Kim Sebastian Todzi bietet Kirey einen tieferen Einblick in die Geschichte des Wissmann-Denkmals selbst. So erzählt er die bewegte Geschichte der Statue von der ersten Aufstellung 1909 in Daressalam über ihre Überführung nach London 1919 bis zu ihrer Ankunft in Hamburg 1922. Dabei geht er besonders auf die Darstellung des „Askari“-Soldaten als Teil des Denkmals ein und thematisiert den Umgang mit der hinterlassenen Leerstelle nach der Entfernung des Denkmals: Um das „Erinnerungsvakuum“ (memory vacuum) zu füllen, wurde 1928 an Stelle des Wissmann-Denkmals in Daressalam ein „Askari“-Denkmal von den Briten aufgestellt. Außerdem erklärt er die Bedeutung Wissmanns für den deutschen Kolonialismus in Tansania – sowohl aus deutscher als auch aus tansanischer Perspektive – und macht so deutlich, wer Hermann von Wissmann eigentlich war und wie er heute wahrgenommen wird. Reginald Kirey von der University of Daressalam (Tansania) promoviert an der Forschungsstelle „Hamburgs (post-)koloniales Erbe“ über postkoloniale Erinnerungen an den deutschen Kolonialismus in Tansania.

Denkmalsturz

Universität Hamburg
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Ein Projekt der Forschungsstelle „Hamburgs (post-)koloniales Erbe“ erinnert an das Jubiläum des Denkmalsturzes an der Universität Hamburg.

In der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November 1968 stürzten Studierende der Universität Hamburg zwei Denkmäler vor dem Hauptgebäude der Universität. Bei den vom Sockel Gestürzten handelte sich um die beiden Kolonialoffiziere Hermann von Wissmann (1853-1905) und Hans Dominik (1870-1910). 1922 war das Wissmann-Denkmal vor dem Hauptgebäude der Hamburger Universität eingeweiht worden. Ursprünglich war es 1909 in Dar es salaam (Tansania – heute Partnerstadt Hamburgs) errichtet und durch Koloniallobbyisten nach dem Ersten Weltkrieg nach Hamburg geschafft worden, um damit an der Universität einen zentralen Gedenkort für die im Ersten Weltkrieg verlorenen deutschen Kolonien zu schaffen. 1935 wurde dann das ursprünglich für Yaoundé (Kamerun) geplante Denkmal für Hans Dominik gegenüber dem Wissman-Denkmal aufgestellt.

Seit Beginn der 1960er Jahre gab es Kritik an den Denkmälern. 1967 versuchten Studierende der Universität mehrere Male das Wissmann-Denkmal zu stürzen, um damit die Ehrung des deutschen Kolonialismus zu kritisieren und auf das Erbe des „permanenten Kolonialinstituts“ (so der Titel einer damaligen Asta-Publikation) aufmerksam zu machen. Nach einem erfolgreichen Versuch, baute die Universität das Denkmal jedoch wieder auf. Am 1.11.1968 kam es dann zum letzten und endgültigen Sturz sowohl des Wissmann- als auch des Dominik-Denkmals.

Die Forschungsstelle „Hamburgs (post-)koloniales Erbe“ hat mit Beteiligten, ZeitzeugInnen und ExpertInnen gesprochen, um dieses wichtige Ereignis für die kritische Auseinandersetzung mit der Kolonialgeschichte zu beleuchten.

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