Von der Akte zum Netzwerk

Der Einsatz von Netzwerksoftware aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive

Bedient sich die Geschichtswissenschaft moderner soziologischer Methoden steht sie vor dem Dilemma der späten Geburt: Von den Zeugen der Geschichte sind meist nur bruchstückhafte Dokumente überliefert, der Quellenkorpus daher fragmentarisch und die Möglichkeit, ein Interview zur Klärung von Fragen zu führen, ist ausgeschlossen. Gelingt es dem Historiker dennoch, den Quellen Beziehungsdaten abzuringen, gestaltet sich die Darstellung historischer Netzwerke mit Hilfe von Programmen, die aus der Soziologie heraus entwickelt wurden, ebenfalls schwierig. So steht die quantitative Ausrichtung dieser Instrumente den eher qualitativ orientiereten Erkenntnisinteressen des Geschichtswissenschaftlers gegenüber.

Wie beides dennoch mit einander verknüpft werden kann, stellen Claudia Volk und Daniel Reupke, M.A. (Universität des Saarlandes) in ihrem Beitrag vor. Beiden geht es um die visuelle Begreifbarkeit von Beziehungen. Claudia Volk stellt hierzu ihre Diplomarbeit zu Netzwerken der Unternehmerschicht im Saarland am Beispiel des Glasfabrikanten Vopelius vor. Daniel Reupke referiert über die Vergabe von Krediten innerhalb persönlicher Netzwerke in der Saar-Lor-Lux-Region im 19. Jahrhundert.

Vom Papier zum Laptop

Universität Trier
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Perspektiven elektronischer Tools zur partizipativen Visualisierung und Analyse sozialer Netzwerke

Fachtagung, 1.-2. Oktober 2010 (Trier)

Anfang Oktober 2010 lud das Projekt VennMaker des Forschungsclusters „Gesellschaftliche Abhängigkeiten und Soziale Netzwerke“ in Zusammenarbeit mit dem SFB 600 „Fremdheit und Armut“ Netzwerkforscher aus dem deutschsprachigen Raum und darüber hinaus an den Runden Tisch: Ziel war es, den Austausch zwischen Wissenschaftlern und Praktikern auf dem Gebiet der noch recht jungen Richtung der qualitativen und teilnehmenden Netzwerkforschung zu fördern. Unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Schönhuth (Universität Trier) wurden die unterschiedlichen Instrumente und Herangehensweisen im Hinblick auf ihren wissenschaftlichen Einsatzbereich, ihre Perspektiven und Grenzen unter die Lupe genommen.

Die informativen und anregenden Vorträge über laufende und gerade abgeschlossene Forschungsvorhaben geben einen breiten Einblick in den State-of-the-art eines sich rasant entwickelnden, innovativen Feldes der sozialen Netzwerkforschung.


Kontakt:

Prof. Dr. Michael Schönhuth Email: schoenhu@uni-trier.de Telefon (Sekretariat): +49-(0)6 51-201-2710

Michael Kronenwett, M. A. Email: kronenwe@uni-trier.de Telefon: +49-(0)6 51-201-4140


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