Aufzeichnung des Vortrags von Prof. Dr. Heidrun Allert (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel) im Rahmen der gemeinsamen Veranstaltung von Campus Innovation 2017 und Konferenztag Digitalisierung von Lehren und Lernen am 24. November 2017.
Diese Vortragsaufzeichnung wurde durch das Team Lecture2Go vom Regionalen Rechenzentrum der Universität Hamburg erstellt.
Abstract: Ist Kreativität eine menschliche Fähigkeit, die Künstliche Intelligenz (KI) nie leisten kann? In Gegenwart Künstlicher Intelligenz stellen wir uns zunehmend die Frage, was Menschsein eigentlich ausmacht. Gleichzeitig basiert die Frage auf zwei Annahmen. Erstens: KI sei ein handelndes Gegenüber, das wir erkennen können und das uns ersetzen und objektivieren kann. Zweitens: Kreativität sei eine Fähigkeit, die wir bestimmen und festschreiben können. Beides müssen wir hinterfragen. Trotzdem lautet eine typische Frage an die Bildungsforschung: Welche Fähigkeiten müssen wir vermitteln in einer Welt in der KI eine zunehmende Rolle spielt? Gleichzeitig ist die Bestimmung der Fähigkeiten schon Teil der Denkweise, die Künstlicher Intelligenz zugrunde liegt. Am Beispiel der Kreativität: Sie ist angewiesen ist auf Freiräume und Unbestimmtheit, soll jedoch bestimmbar und messbar gemacht werden. Diese Denkweise ist älter ist als die Technologien selbst und zieht sich in unser Bildungssystem. Künstliche Intelligenz operiert auf der Bestimmung des Bestehenden, während Wirklichkeit unbestimmt und (digitale) Praktiken performativ sind. Während Praktiken der Kritik, des Politik Machens, des Publizierens, des Informierens und Kommunizierens (und viele andere) in digitaler Kultur stetig und unvorhersehbar transformiert werden, klammern Bildungsinstitutionen Unbestimmtheit zunehmend aus. Während Lernprozesse des Individuums gesteuert und getrackt werden können, das Selbststudium definiert, bestimmt und mit ECTS Punkten vergütet werden soll, bleiben uns die tatsächlichen Praktiken der Studierenden und nachwachsenden Generation verborgen. Grundlegende Fragen aber, die wir der Technologie nicht abgeben können, werden drängender. Das ist bereits die Frage, wie wir kollaboratives und forschendes Lernen bewerten wollen. Bildung muss zunehmend zum Umgang mit Unbestimmtheit befähigen.
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Campus Innovation 2017 - Die Konferenz
Die 15. Konferenz Campus Innovation des Multimedia Kontor Hamburg fand 2017 bereits zum 10. Mal in Kooperation mit dem Konferenztag Digitalisierung von Lehren und Lernen der Universität Hamburg statt: Am 23. und 24. November trafen sich Expert/-innen und Interessierte aus Hochschulen, Weiterbildungsinstitutionen, Wirtschaft und Politik im Curio-Haus Hamburg. Das Konferenzmotto lautete Digitalisierung als Megatrend – was bedeuten Künstliche Intelligenz, Big Data und Virtual Reality für Hochschulen?
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